13

Dem Tage folgt die Nacht,
der Liebe, die Sehnsucht.

(22.1.1967)

12

Meine Devise:

Rauchen,
Saufen
und
das Bett !

(6.1.1967)

11

Ich habe ein Wort vergessen,
ich verlor es,
ich weiss es nicht mehr,
es ist weg, verschwunden, –
Jedoch war es wichtig,
es muss wichtig gewesen sein,
denn seit dem Tage
ist mir das Leben noch leerer geworden.

(28.12.1966)

Ich fand das Wort,
es kam zurück:
es ist die Liebe.

(3.1.1967)

10

Der Genius

Genie ist eine Dornenkrone –
der Geschmack Purpur,
welcher bedeckt den zerfleischten Rücken.

Genie wird nur entzündet
durch ein Genie,
besonders von einem,
das alles der Natur verdankt.

Schau auf Homer,
betrachte Shakespeare,
der eine, der die Kunstregeln nicht kannte,
der andere, der die kritische Grenze übertrat.

(17.11.1966)

9

Willst du gesehen werden,
so wirst du gesehen,
möchtest du auffallen,
so wirst du es, –
nicht viel gehört dazu,
weder Verstand noch Geist, –
nur Dummheit !

C’est tout,
viel erreicht man damit im Leben
bei Seinesgleichen,
wenig – fast nichts –
bei den übrigen,
c’est la vie, nicht wahr ?

(1.6.1966)

8

Liebe erkennt man nicht im Augenblick,
erst Sekunden später, –
Erfolg erkennt man nicht im Augenblick,
erst Sekunden später, –
Abschied nimmt man im Augenblick,
nicht Sekunden später.

(Wien – 14.12.1965)

7

Erkenne selber
deine Grenzen,
und du lebst
glücklicher.
Erkenne die Grenzen
auch bei deinen Mitmenschen,
und du
wirst gerechter.

(Paris 1964)

6

Was versäumt ist,
bleibt versäumt, –
schämen deshalb,
nein,
nur traurig sein.

(Paris 1964)

5

Tatsachen, Wahrheiten,
zweifle nie an,
leugne jedoch,
wo Glaube – nicht Wissen –
als alleinige Waffe dient.

(1964)

4

Fast alles ist vergäglich,
fast nichts bleibt bestehen,
fast alles ist veränderlich,
fast alles wird verwehen.

Nur der Mensch,
er bleibt, wie er ist:
gemein,
kalt,
lieblos,
leer.

(1964)

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