Was hielt mich gefesselt,
was ließ meinen Verstand ins
Nichts hinabsinken ?
War es die gleiche Krankheit ? –
Nun steh‘ ich da,
still steht die Zeit –
älter wurde ich,
auch reifer ?
(31.8,1968)
Was hielt mich gefesselt,
was ließ meinen Verstand ins
Nichts hinabsinken ?
War es die gleiche Krankheit ? –
Nun steh‘ ich da,
still steht die Zeit –
älter wurde ich,
auch reifer ?
(31.8,1968)
Worte, Worte,
nichts als Worte schreib‘ ich nieder,
ohne Sinn,
ungereimt,
Worte, halt !
Gedanken, Gedanke,
nichts als Gedanken bring‘ ich zu Papier,
uninteressant,
sentimental,
meine Gedanken, halt !
(18.7.1968)
Erkenntnis !
Wo Leben wirkt,
findest du auch den Tod,
was dem Tode geweiht,
dort findest du auch Leben.
(7.6.1968)
Erkenntnis
Grau in grau,
eintönig,
so geht mein Leben dahin ?
Schaue nach oben nicht,
nach unten ist sinnlos,
es gibt keine tiefere Sprosse –
oh‘, doch,
die Gosse !
Ich kenne nicht Ehrgeiz,
ich hasse das Denken,
verachte das Geld,
belache die Menschen,
ich stehle den Tag mir,
ich liebe die Nächte,
mein Leben an sich !
(1968)
Ich liebe Dich,
sprach ich es wohl ?
So versprach ich mich !
Nimm meine Hand
und dulde mich,
Glaubt‘ ich,
Du wärest mir gleich,
verständest mich deshalb,
darum
sprach ich nicht:
Ich liebe Dich,
nur dulde mich.
(19.1.1968)
Die Augen, die mich liebten,
der Mund, der mich küsste,
die Hände, die mich streichelten, –
die Augen verachteten,
der Mund verurteilte,
die Hände richteten mich:
die gleichen –
später !
(11.3.1967)
Mein Leben dauerte 24 Stunden
und war eine Illusion.
Mein wirkliches Leben dauerte viele Jahre
und war ein Kampf mit mir.
(11.2.1967)
Wird aus Liebe Hass
oder
nur gekränkte Eitelkeit ?
(11.2.1967)
Die Zeit,
sie nagt an der Erinnerung –
ein Nebelschleier hüllt die Bilder ein,
verschwommen, vage –
einem Trugbild gleich –
steht die Vergangenheit vor dir:
Was gestern erst geschah,
versinkt in das Unendliche,
was heute du getan, –
verblasst im selben Augenblick.
(19.1.1967)
Wer ein Mal stirbt,
dem glaubt man nicht –
obgleich er gestorben ist: …
(22.1.1967)